Das hreflang-Tag erleichtert Suchmaschinen, die geographische und sprachliche Ausrichtung einer Website zu erfassen. Beim Einbau gibt es einige Stolpersteine. Wie Sie diese umgehen wird im folgenden Artikel beschrieben.
Um Duplicate Content zu vermeiden und die richtigen Sprachversionen der Inhalte auszuzeichnen, verwendet man das rel=„alternate“ hreflang=„x“ Link Attribut. Dadurch kann sichergestellt werden, dass Google die jeweilige geographische Ausrichtung der Website versteht und den Nutzern die passende Sprachversion ausliefert. Diese drei Punkte sollten immer beachtet werden:
Grundsätzlich gilt: Ist eine Website in verschiedenen Sprachversionen verfügbar und soll auch in verschiedenen geographischen Regionen ranken, ist der Einsatz des hreflang-Tags sinnvoll. Besonders wichtig wird das hreflang-Tag, wenn die Website verschiedene Landeskennungen aufweist, die Sprache aber immer die Gleiche ist. Ein Beispiel liefert hier Deutschland/ Österreich/ Schweiz (DACH). Hier findet man drei unterschiedliche Domainendungen mit jeweils dem gleichen Content. Dies birgt gleich zwei Herausforderungen:
Selbst bei unterschiedlichen .TLD-Endungen (Top-Level-Domain, wie z.B.: .de) haben Suchmaschinen oft Schwierigkeiten, die länderspezifischen Inhalte richtig darzustellen. So auch im folgenden Beispiel:
Hier wurde Anfang 2015 ein Relaunch vollzogen, bei welchem die Integration des hreflang-Tags übersehen wurde. So hat die deutsche Domain (blau) die österreichische Domain (rot) an Sichtbarkeit in Österreich überholt. Nach dem Einbau des hreflang-Tags hat sich die geographische Ausrichtung wieder normalisiert, und die .at-Domain konnte wieder Rankings in den österreichischen Suchergebnissen übernehmen.
Eingebaut wir das hreflang-Tag im <head>-Element eines HTML-Dokuments und sieht wie folgend aus: <link rel=“alternate” hreflang=“sprache” href=“http://www.beispieldomain.tld/beispielseite/" /> Die "Sprache" kann im Format ISO-639-1 (z.B. "de") angegeben werden. Mit einem Bindestrich abgetrennt, werden die Regionen im Format ISO 3166-1 Alpha 2 (z.B. "ch") ausgezeichnet. So sehen Sprache und Regionen für DACH aus:
Bei der Einbindung des hreflang-Tags gilt: Es soll nicht nur auf die Startseite der anderen Sprachversion verwiesen werden, sondern auf die exakt gleiche Alternativ-Seite. So soll die Seite beispieldomain.de/beispielseite auf die Seite beispieldomain.at/beispielseite verweisen und nicht nur auf "beispieldomain.at".
Alle Inhalte müssen die jeweilige Alternativ-Version untereinander referenzieren. Das bedeutet, wenn wir beim Beispiel DACH bleiben: Die deutschen Seiten verweisen auf die österreichischen und schweizer Seiten. Die österreichischen Seiten auf die deutschen und schweizer und die schweizer Seiten auf die deutschen und österreichischen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass eine Seite auch auf sich selbst verweisen soll. So hat die URL beispieldomain.de/beispielseite/ auch ein hreflang-Tag eingebaut, welches auf sich selbst verweist (<link rel=“alternate” hreflang=“de-de” href=“https://www.beispieldomain.de/beispielseite/" />).
Gehen wir nun von folgendem Setup-Beispiel aus:
So müsste die URL https://www.beispieldomain.de/ folgende hreflang-Tags verwenden: <link rel=“alternate” hreflang=“de-de” href=“https://www.beispieldomain.de/" /> <link rel=“alternate” hreflang=“de-at” href=“https://www.beispieldomain.at/" /> <link rel=“alternate” hreflang=“de-ch” href=“https://www.beispieldomain.ch/" />
Um die alternativen Versionen von Inhalten, die keine HTML-Dokumente sind, ebenfalls kennzeichnen zu können, nutzt man die Integration über den HTTP-Header. Beispiel: Link: <https://beispielseite.de/>; rel="alternate"; hreflang="de-de"
Über eine eigene Sitemap kann man Google auch die einzelnen Sprachvariationen übermitteln. Google selbst stellt hierzu eine ausführliches Beispiel zur Verfügung. Wichtig: Bei beiden Alternativmöglichkeiten müssen auch die Selbstreferenzierung der Inhalte sowie die Auflistung aller Versionen beachtet werden.
Nach Einbau der hreflang-Tags kann man diese sowohl in der Google Search Console, wie auch über Tools, wie z.B. Screaming Frog auf die korrekte Implementierung überprüfen.
Wer über keine Country-Code-Top-Level-Domain, wie z.B. .de, .at und .ch verfügt, kann zusätzlich in der Google Search Console die internationale Ausrichtung für seine Domain festlegen.
Für eine internationale Ausrichtung seiner Website sollte man die richtige Implementierung des hreflang-Tags nicht vernachlässigen. Schnell können hier durch einen falschen Einbau und doppelte Inhalte Ranking-Verluste entstehen. Vor allem die Selbstreferenzierung der Seiten, sowie der Einbau auf URL-Basis werden gerne übersehen. Beitragsbild: ©Nicolas Raymond - shutterstock.com
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